StandortTotenhagen

Tylenturm und Totenhagen

Weit sichtbar, zwischen Totenhagen und der Straße „Im Sack“ gelegen, befindet sich der „Tylenturm“, der größte erhaltene Wehrturm der inneren Stadtmauer. Er gehört zu den ältesten Bauwerken Korbachs und wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Der Turm erhielt seinen Namen nach dem Adelsgeschlecht von Tylen (Thülen), die in unmittelbarer Nähe des Turmes lebten. Von ihnen erzählt die Sage vom Findelkind am Tränketor.

Tylenturm am Totenhagen Tylenturm am Totenhagen

Wehrgangsreste sind bis heute erhalten geblieben und teilweise rekonstruiert. 1996 bekam der Tylenturm dank einer Initiative der Schützengilde und der Spenden- freudigkeit Korbacher Bürger wieder ein Dach und einen Treppenaufgang. Lange Zeit wurde er auch als Gefängnis genutzt, in dem Verbrecher ohne Licht, bei Wasser und Brot auf den Vollzug der Todesstrafe warten mussten. (Zeitlich begrenzte Strafen gab es damals nicht!) Das Verließ verfügte lediglich über eine Einstiegsluke. Heute kann man den Turm von innen besichtigen. Dazu muss man sich nur in der Tourist-Information des Rathauses einen Schlüssel für das Torschloss holen. Bis nach oben sind es 129 Stufen.

Tylenturm am Totenhagen

Direkt westlich vom Tylenturm liegt der „Totenhagen“, der älteste Friedhof Korbachs. 1588 angelegt, fanden hier bis ins 20. Jahrhundert Beer- digungen statt. Vereinzelt werden sogar heute noch Beisetzungen in Familien- gräbern vorgenommen

© Adil Durakovic/ Dr. M. Lilienthal

 
 
Blick vom Tylenturm
(Photo: Birgit Emde)

Literatur:

Hans Osterhold: Meine Stadt. Korbacher Bauten erzählen Stadtgeschichte, hrsg. vom Magistrat der Kreisstadt Korbach, 3. Aufl., Korbach 2004.

Ein Rundgang durch die alte Stadt, bearb. von Ursula Wolkers, hrsg. vom Wilhelm Bing Verlag und Magistrat der Stadt Korbach mit Förderung der Sparkassen- stiftung Waldeck-Frankenberg, Korbach 1999.


 

Bericht aus "Mein Waldeck", Nr. 23 vom 11. November 2016