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Stadtbücherei

An der Grenze zwischen Alt- und Neustadt befindet sich ein stattliches Patrizierhaus. Ursprünglich befand sich hier das Neustädter Rathaus, auch als Hochzeitshaus genutzt, welches erstmals 1595 urkundliche Erwähnung fand. 1664 wurde das Haus während des großen Stadtbrandes Opfer der Flammen. An dieser Stelle ließ der waldeckische Kanzler Johann Vietor zwischen 1664 und 1675 ein stattliches Wohnhaus im Barockstil errichten.

Die Stadtbücherei

1734 erwarb das Haus Fürst Josias von Waldeck. Im 18. Jahrhundert wurde es aufge-stockt.

Im Siebenjährigen Krieg logierte hier Herzog Ferdinand von Braunschweig.

 

1844 erwarb das Haus der jüdische Getreidehändler Louis Lebach (älteren Korbachern daher auch als Lebach´sches Haus bekannt). Nach dessen Tod erwarb 1928 die Stadt das Objekt. Von 1937 bis 1977 fand das Gebäude als Schule Verwendung (Berufs-, Handels- und Sonderschule). Nach einer aufwändigen Sanierung bezog 1987 die Stadtbücherei das stattliche Fachwerkhaus.

Oberhalb der Bibliothek befindet sich heute der Neustädter Stein, der den Die Stadtbücherei Bürgern
der Neustadt als Pranger und Schwur- stein diente. Seit der Zusammen- legung von Alt- und Neustadt 1377 konnte er auf eine wechselvolle Geschichte „zurückblicken“. In den 30er Jahren fand er als Sockel des Schlageterdenkmals Verwendung, erkennbar an einer quadratischen Vertiefung in der Steinmitte.

© Florian Mitze/ Alexander Ruhl/ Dr. M. Lilienthal

 

Literatur:

Hans Osterhold: Meine Stadt. Korbacher Bauten erzählen Stadtgeschichte, hrsg. vom Magistrat der Kreisstadt Korbach, 3. Aufl., Korbach 2004.

Ein Rundgang durch die alte Stadt, bearb. von Ursula Wolkers, hrsg. vom Wilhelm Bing Verlag und Magistrat der Stadt Korbach mit Förderung der Sparkassenstiftung Waldeck-Frankenberg, Korbach 1999.